Muchas gracias, Ferdinand!
Es war 1983 – es war in einer „anderen Zeit“! Sonntag für Sonntag warb Dolores Bauer in Ö1 für eine weltoffene, solidarisch engagierte Kirche! In der Bischofskonferenz war Weihbischof Florian Kuntner d e r Verbündete mit den vielen (speziell mit den Ländern Lateinamerikas verbundenen) neuen Solidaritätsgruppen. Als Sr. Ana Gladis aus dem bürgerkriegsgebeutelten El Salvador bei uns in St. Peter ihren Herzenswunsch nach einer Schule für die Kinder auf der ehemaligen Müllhalde im Stadtrandviertel von San Salvador aussprach – fiel ihr Wort auf fruchtbaren Boden. Auch wenn anfangs noch so mancher Stein auf dem Feld das Wachstum der jungen Solidaritätspflanze gefährdete – mit Pfarrer Ferdinand und einer Reihe engagierter Menschen im PGR und in der Pfarre wurden die Hindernisse ausgeräumt und mit einem Schreiben vom 8.XII.1983 die Pfarrpartnerschaft „besiegelt“! Unterschrieben von Pfarrer Ferdinand Köck und von Anton Katschner für den PGR. Kontinuierlich wuchs der „El Salvador-Kreis“ und mit ihm der Kreis treuer Spenderinnen und Spender! Sehr bald schon wurde die „Pfarrpartnerschaft mit El Salvador“ prägendes Merkmal auch auf der „Seite 1“ des Pfarrblattes! Und von Anfang an – bis heute! – wussten und wissen wir uns von unserem Pfarrer unterstützt!
Das Unglück auf unserer Projektreise am 12.8.1990, bei dem Gottfried Neuhold und Anton Katschner ums Leben kamen und unser Pfarrer dem Tod nur knapp entkam, hat unsere Beziehung – Gott sei Dank – nicht beendet, sondern vielmehr auf schmerz- und geheimnisvolle Weise vertieft. Das verdanken wir in El Salvador auch dem inzwischen schwer erkrankten P. Gerhard Pöter OP unserem „Jerry“ und seinen vielen ‚compañeras y compañeros’. Sie waren es, die uns immer wieder besuchten, bestärkten und neu motivierten, in Treue und Solidarität dranzubleiben und mit den von uns mitunterstützten Projekten den Kindern kleine bunte Türen der Hoffnung zu öffnen...
In den verschiedenen Gezeiten und Wetterlagen, durch die wir in der Pfarre in den inzwischen vergangenen Jahrzehnten gingen, wurde die Pfarrpartnerschaft von Seiten unseres Pfarrers nie in Frage gestellt; er war und ist und bleibt mit der Gemeinde in “22 de Abril” in besonderer Weise schmerzlich wie auch herzlich verbunden! Das “bunte Kreuz aus El Salvador”, das in unserer Kirche hängt, ist gestern, heute und morgen ein wichtiges Hoffnungs- und Erinnerungszeichen, dass wir alle, getaufte und gefirmte Christinnen und Christen, Geschwister haben – nicht nur in El Salvador, sondern auf der ganzen Welt!
Im Namen aller, die die Pfarrpartnerschaft stützen und unterstützen, sage ich: „Muchas gracias, Ferdinand!“ Und: „Vergelt’s Gott!“ für deine Solidarität mit dem ESK und den Armen (nicht nur) in unserer Partnergemeinde!
Fritz Hirzabauer