Ostern Feiern
Ostern
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Der Brauch, am Osterfest Eier zu segnen, geht bis ins christliche Altertum zurück. Er ist kein heidnischer, sondern ein christlicher Brauch. Das Ei, schon in vorchristlicher Zeit ein Symbol für das erwachende Leben, wurde von den Christen als Sinnbild für die Auferstehung Jesu besonders geschätzt: Wie das Küken die Schale durchbricht, so kommt Jesus lebend aus dem Felsengrab.
Da in der Fastenzeit auf tierische Speisen verzichtet wurde, war das Ei, das man später auch bemalte (ova rubra = rote Eier) und verzierte, ein ersehntes Ostergeschenk.
Die in Europa, besonders in Gebirgsländern, verbreiteten Osterfeuer haben ihren Ursprung in der katholischen Osterliturgie. Die christliche Osternachtfeier kennt seit dem 4. Jahrhundert eine eigene Lichtfeier, seit dem 8. Jahrhundert wird dafür (erstmals im Bereich der fränkischen Kirche) eine Feuerweihe vor der Kirche abgehalten. Das Feuer wird dazu aus Steinen geschlagen oder mittels eines Kristalls ("Brennglas-Methode") aus Sonnenstrahlen gewonnen. Diese Arten der Feuerentzündung symbolisieren die Auferweckung Christi aus dem steinigen Felsengrab bzw. die Kraft "von oben", die Christus zu neuem Leben erweckt. Mit dem geweihten Feuer wird bis heute die Osterkerze entzündet, die unter dem dreimaligen Ruf "Lumen Christi" (=Christuslicht) in die dunkle Kirche getragen wird.
Die Herkunft des Osterhasen ist ungeklärt. Schriftlich erwähnt wird er das erste Mal um 1682. Vielleicht ist er eine unverstandene Umbildung aus dem Osterlamm (vgl. F. Kluge, Etymologisches Wörterbuch, 21. Aufl. 1975, 526). Es ist allerdings bereits auf einem Sakramentarblatt zur Osterliturgie aus dem 12. Jahrhundert die Initiale D mit einem Hasen geschmückt (Handschrift in der Bayrischen Staatsbibliothek München). Da der Hase keine Augenlider hat und "mit offenen Augen schläft", sehen manche in ihm auch ein Gleichnis für Christus, der, von den Toten auferstanden, nie mehr "entschläft", sondern über die Seinen wacht. Manchmal will man im Hasen wegen seiner Fruchtbarkeit ein Symbol des unzerstörbaren Lebens und damit einen Hinweis auf die Auferstehung sehen.
Karl Veitschegger