Neues Kapitel, neues Blatt...
Nach vierundvierzig Jahren verabschieden wir uns von unserem Pfarrblatt St. Peter. Damit lassen wir eine lange und spannende Geschichte hinter uns. Ab Herbst 2023 werden wir ein Seelsorgeraumblatt mit einem neuen Namen in den Händen halten: „Pfarrpost Südost“ mit dem Untertitel „Neues aus dem Seelsorgeraum“.
Ein Stück des Weges durfte auch ich mitgehen und die redaktionelle Arbeit begleiten. Ich möchte zurückblicken und Ihnen ein paar Eckpunkte der Geschichte unseres Pfarrblattes näherbringen. Gespräche mit dem damaligen Pfarrer Ferdinand Köck, Luis Fuchs und ein Blick ins Archiv haben mir die Türen zur interessanten Welt der Entstehung des Pfarrblattes der Pfarre St Peter geöffnet.
Die älteste Pfarrblattausgabe stammt aus dem Jahre 1979, zwei Jahre nachdem Pfarrer Köck die Pfarre übernommen hat. Anfänglich hieß die kleinformatige Zeitschrift noch „Nachrichten der Pfarre Graz-St. Peter“ mit dem Untertitel „Ein Magazin der Pfarre St. Peter“. Ab der Ausgabe 3/1979 stand schon „Pfarrblatt-St. Peter“ auf der Titelseite und das bis zu dieser Ausgabe, die Sie jetzt in den Händen halten.
Der Schöpfer des Pfarrblattes war der damalige Pfarrer Ferdinand Köck. Die Zeitschrift wurde mit Hilfe einfacher Techniken erstellt: Texte und Bilder aus den Zeitungen und Zeitschriften wurden ausgeschnitten, zusammengesetzt und so aufs Papier geklebt, dass richtige Collagen entstanden. Dazu wurde händisch ein Titel geschrieben und fertig war das achtseitige Pfarrblatt. In der Pfarre gab es keinen Drucker oder Kopierer, Pfarrer Köck musste nach Deutschlandsberg fahren um das Pfarrblatt in der Koralpendruckerei zu vervielfältigen, und das alles sechsmal im Jahr.
Ab 1980 wurde das Pfarrblatt schon mit 12 Seiten aufgelegt. 1982 bildete sich eine Legerunde, eine Gruppe von Frauen und Männern, die sich traf, wenn die einzelnen Blätter des Pfarrblattes zusammenzulegen waren oder ein Erlagschein von der Caritas Haussammlung einzulegen war. Die Pfarrblattleger betreute Grete Gstundtner mit selbstgebackenen Kuchen und Kaffee.
Im Laufe der Jahre veränderte sich Struktur des Pfarrblattes rasant. 1983 wird „Mein Brief an Sie“, vom Pfarrer selbst geschrieben, ein fixer Teil jeder Ausgabe. 1986 bekommt die Partnerschaft mit El Salvador auch ihren Platz im Pfarrblatt. Im Jahre 1993 wird der Pfarrkindergarten gebaut und seitdem bekommen die Leser einen Einblick ins Kindergartenleben. Inhaltlich als auch technisch veränderte sich unser Pfarrblatt laufend und wurde immer moderner und interessanter. Erwähnungswert ist die erste Serie im Pfarrblatt, die sich über zwei Jahre erstreckte (2000 und 2001), unter dem Titel „Menschen im Pfarrhof: Wir alle kennen sie – kennen wir sie wirklich“? von Gertrude Lambauer, Mitarbeiterin beim Sonntagsblatt.
Im Laufe der Jahre bekam Pfarrer Ferdinand Köck für die Redaktionsarbeit und das Erstellen des Pfarrblattes neue hauptamtliche Mitstreiter: die Pastoralassistenten Luis Pregartner, Peter Schlör und Josef Posch. Achtzehn Jahre lang betreute Josef Posch auch die Pfarrblattausträger und suchte mit Eifer neue Helfer, damit möglichst alle Haushalte der Pfarre das Pfarrblatt zugestellt bekommen.
Meine redaktionelle Arbeit startete im Jahre 2007 mit dem Beginn meiner Anstellung als Pastoralassistentin. Aus dem kleinen A5-Format wurde das größere A4-Format. Neue Mitarbeiter, neue Ideen, neue Visionen; nach zehn Jahren haben Gerhard Hinteregger, verantwortlich für das Layout, Luis Fuchs, zuständig für die Produktion und Ingrid Neuhold, die sich um die Inserate kümmerte, ihre Arbeit am Pfarrblatt in jüngere Hände gelegt. Ich durfte von ihrer Erfahrung und Professionalität lernen. Es war für mich ein gemeinsames Ringen um das beste Pfarrblatt.
Nach zehn Jahren übernahm Klemens Bardakji, damals Schüler der 3. Oberstufe in der Grafiklasse der Ortweinschule, die Gestaltung unseres Pfarrblattes. Eine kleine Gruppe von Ehrenamtlichen (Barbara Wendl, Ingrid Hohl, Christa Berger, Sybille Haas) und ich als Hauptamtliche hatten ein Konzept für ein neues Pfarrblatt erstellt. Nach diesen Angaben entwarf Klemens Bardakji das neues Layout im Magazin-Stil.
2012 erhielten wir den Diözesanpreis in der Kategorie „Bestes Foto“ im Pfarrblattwettbewerb. Der Schnappschuss kam von Willi Maurer, unserem langjährigen Pfarrfotografen.
Jetzt ist die Zeit der Danksagung gekommen für all die fruchtbaren Jahre der Redaktion.
Eine Ära geht zu Ende.
Miroslawa Bardakji
Pastoralreferentin im SR