Vom Ich zum Du: Fastenzeit als Umkehrzeit
Fastenzeit ist Umkehrzeit. Doch wohin sollen wir umkehren? Zu Gott? Zu sich selbst? Zum anderen? Jesus macht darauf aufmerksam, dass alle drei Beziehungsebenen untrennbar zusammengehören.
Stichwort: Fastenzeit
Die 40-tägige Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet mit dem Osterfest. Von Ostern her erhält die Fastenzeit auch Sinn und Perspektive. Sie ist Vorbereitung auf das zentrale Fest der Christen. Was Ostern gefeiert wird, das neue Leben, die Vergebung der Schuld, ein neues Verhältnis zu Gott, das sind auch Inhalte und Themen der Fastenzeit. Fasten, Beten und Almosengeben sind dabei drei entscheidende Bestandteile christlicher Praxis. In der Bergpredigt stellt Jesus den inneren Zusammenhang dieser Bußpraxis her: Beten heißt sein Leben auf Gott zu beziehen, beten ohne gerechtes Handeln am Mitmenschen ist Selbsttäuschung und Almosengeben heißt, sich konkret für die Armen und Unterdrückten einzusetzen. Entscheidend ist, dass Christen sich an Jesus orientieren.
Das leibliche Fasten selbst ist für Katholiken in den 40 Tagen bis Ostern für den Aschermittwoch und Karfreitag vorgeschrieben. Neben dem Fasten kennt man auch den Brauch der Abstinenz, d. h. kein Fleisch zu essen, auf Nikotin, Alkohol und Süßigkeiten zu verzichten, aber nicht um des Verzichtes willen, sondern um das gesparte Geld für eine gute Sache zur Verfügung zu stellen. Dass jemand endlich einige überflüssige Pfunde beim Fasten verliert, ist sicher ein angenehmer Nebeneffekt. Für den Christen bedeutet Fasten, sich für Gott und die Nöte der Menschen zu öffnen, sich selbst konkrete Ziele und Motive zu geben. So kann Fasten zum Intensivtraining für den Lauf des Lebens werden.
Angebote in der Fastenzeit